Im Rahmen einer Deutsch-Polnischen Großübung nahmen Einheiten der Landesverbände Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein sowie Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt an einer 4 tägigen Großübung in Polen teil.
Das Übungsszenario sa so aus , dass es nach dem extrem trockenen Sommer 2014 in der Region Westpommern zu ausgedehnten Waldbränden kam. In Umsetzung des Anrainerstaatenkonzeptes hat die polnische Feuerwehr (STRAZ) Unterstützung aus Deutschland angefordert. Über 150 THW-Einheiten aus dem gesamten norddeutschen Raum waren in die Übung eingebunden.
Boote, Pumpen, Ortungstechnik und LKWs wurden aus Deutschland mitgeführt. Ein Konvoi von über 40 Fahrzeugen verlegte vom Bereitstellungsraum Pomellen an der polnischen Grenze unter Begleitung der polnischen Polizei nach Borne Sulinowo.
Vor Ort wurde durch die Einheiten mehrere zenarione gleichzeitig abgearbeitet. Neben der Errichtung eines Camps und den Einsatz von Hochleistungspumpen zur Verfügungstellung von Löschwasser und Förderung über eine weite Wegstrecke, sah eines der Szenarien auch den Tauereinsatz auf einer schwimmenden Arbeitsplattform die durch die Fgr. Wassergefahren des Ortsverbandes Hamburg-Harburg gestellt wurde vor.
Im folgenden der Bericht der Gruppe zu der Übung:
Das Einsatzszenario:
Nach dem extrem trockenen Sommer 2014 kam es in der Region Westpommern zu ausgedehnten Waldbränden.
In Umsetzung des Anrainerstaatenkonzeptes hat die polnische Feuerwehr Unterstützung für folgende Aufgaben angefordert.
- Fachgruppen Wassergefahren zur Erkundung/Ortung und Hebung eines versunkenen Bootes
- Unterstützung der Experten mit Bootstransporten
- Aufbau einer Plattform und eines Jetfloat
Übungsablauf:
Die Fachgruppe W aus dem OV Hamburg- Harburg hatte dort die Aufgabe, ein gekentertes Segelboot mit Hilfe der polnischen Feuerwehrtaucher zu bergen.In Zusammenarbeit mit den OV Hamburg-Mitte, Greifswald, Plön und Eckernförde wurde die Arbeitsplattform aufgebaut und betrieben.
Nach einer Erkundung vor Ort haben wir begonnen, die Plattform an einer Slip Anlage aufzubauen. Mit dem Kran aus Eckernförde haben wir diese im doch sehr flachen Uferbereich zügig aufbauen können.
Nach der Fertigstellung wurde aus dem EGS Bausatz jeweils 1 Mastkran im vorderen und hinteren Teil der Plattform aufgestellt. Die Aufgabe war es, mit Hilfe von zwei Greifzügen nun das Segelboot vom Grund des Sees zu heben.
Die Arbeitsplattform wurde mit Hilfe der Unterwasserortung aus dem OV Salzwedel über dem gesunkenen Segelboot platziert. Zur genauen Bestimmung haben wir einen Anker ins Wasser gelassen, um auf dem Sonar unsere Position zuerkennen.
Nach dem wir über dem Segelboot geankert haben, sind die Taucher der Feuerwehr mit den Haken der Greifzüge abgetaucht und haben diese am Boot befestigt. Aufgrund dessen, dass das Boot 17 Meter senkrecht nach unten geschossen war, steckte es ca. 1 Meter mit dem Bug im Schlamm und das Heck ragte ca. vier Meter hoch über dem Grund.
Durch diese Umstände war es uns nur möglich, das Boot mit dem Heck voran an die Oberfläche zu ziehen. Nach dem Auftauchen des Bootes wurde es mit Spanngurten an der Bordwand der Pontons befestigt, um es in Ufernähe zu bringen.
Da die Kollegen der polnischen Feuerwehr das Boot für weitere Übungen nutzen wollen, wurde es von uns im Bereich der Tauchbasis wieder versenkt.
Fazit:
Die Übung war eine Herausforderung, da wir aus den fünf OV jeweils nur 2 bis 3 Helfer hatten, um die Aufgabe abzuarbeiten. Der Aufbau und Betrieb verlief reibungslos und sehr geordnet. Die Kraftfahrer hatten an dem Bauplatz nicht viel Spielraum, um mit den LKWs und Anhängern zu rangieren, auch das haben die Kraftfahrer aus den OV in Zusammenarbeit schnell und platziert lösen können.
Die hier gemachten Erfahrungen können die vor Ort gewesenen Führungskräfte für die weitere Arbeit in ihren Ortsverbänden und bei anderen Einsätzen sehr gut nutzen.
(Text: Olaf Jelinek, Gruppenführer Fachgruppe Wassergefahren)