Das THW und das Havariekommando verbindet eine langjährige Kooperation bei der Bekämpfung komplexer Schadenlagen. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die küstennahe Bekämpfung von Schadstoffunfällen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird seit vielen Jahren regelmäßig eine Stabsrahmenübung zur Beübung der Führungsstrukturen gemeinsam von Havariekommando und THW durchgeführt. Erstmalig seit der Pandemie konnte die Stabsrahmenübung vom 15.-17.09.2023 am Ausbildungszentrum Hoya wieder stattfinden.
Für die Übung reisten alle Übungsteilnehmenden an das Ausbildungszentrum Hoya. Zur Bekämpfung eines fiktiven Ölschadens auf der Ostsee wurden dort ab Freitagnachmittag die Leitungs- und Koordinierungsstäbe der beiden beteiligten THW Landesverbände Bremen/Niedersachsen und Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, zwei Führungsstellen der Einsatzleitung Ort (ELO), sechs Führungsstellen Einsatzabschnittsleitung (EAL) sowie eine Führungsstelle des Bereitstellungsraums eingerichtet und betrieben. Auch die Kommunikationsverbindungen zwischen den Führungsstellen mussten hergestellt und betrieben werden.
In den Führungsstellen ELO und EAL war neben der regulären Besetzung der Fernmeldezentrale und des Stabes durch Personal von 12 norddeutschen Fachzügen Führung/Kommunikation (FZ FK) aus den beiden beteiligten THW Landesverbänden auch Personal der Wasserbehörden als Leitung der Führungsstellen tätig. Den Wasserbehörden obliegt im Ölschadenfall die Leitung des Bekämpfungseinsatzes vor Ort. Aufgrund der Vereinbarung mit dem THW bedienen sie sich unter anderem der FZ FK. Gemeinsam arbeiteten die Teams aus THW und Wasserbehörden an dem Wochenende erfolgreich die Lage ab, übten den Führungsvorgang und tauschten ihr Fachwissen aus.
Mitorganisator Olav Höger, der die Thematik für das THW seit vielen Jahren begleitet und die Übung mit vorbereitete, zog am Sonntag ein positives Fazit: „Nach einer 5-jährigen Pause habe ich mich über das Interesse, die starke Motivation, das große Engagement und die gute Zusammenarbeit zwischen den Behördenvertretern, dem Havariekommando und dem THW sehr gefreut. Wir werden die Kooperation zukünftig noch weiter vertiefen und gemeinsam weiter an der Vorbereitung für den Ernstfall arbeiten.“
Text: Alina Ralle
Bilder: André Tuschek