Man darf es durchaus als Highlight betrachten, wenn man die Gelegenheit hat mit dem Technischen Zug an die Bundesschule des THW nach Hoya bei Nienburg zu fahren, um dort seine Jahresübung abzuhalten.
In drei Gruppen machten sich die Einheiten des Ortsverband auf dem Weg in das 130km entfernte Barme bei Nienburg. Dort befindet sich auf, einen ehemaligen Gelände der Bundeswehr Pioniere, der Wasserübungsplatz der THW Bundesschule, den wir zur Übernachtung und zum Teil auch als Übungsgelände nutzten. Übernachtet wurde in Zelten in Schlafsäcken auf Feldbetten.
Am nächsten Tag gingen die Gruppen ihre Ausbildungsthemen an. Die Bergungsgruppen verlegten nach Hoya auf das Landübungsgelände der Bundesschule, während ein anderer Teil die Land- und Wasserflächen in Barme an der Weser nutzte. Als Überaschungsgast besuchte uns Nachmittags noch MdB Metin Hakverdi und informierte sich über die Aktivitäten im Rahmen der Übung.
Am Sonntag nach der Rückfahrt wurde noch die Einsatzbereitschaft im Ortsverband wiederhergestellt.
Folgende Arbeiten führten die Gruppen im einzelnen durch:
Zugtrupp:
- fFühren von Einheiten, erkunden von Schadensstellen
1.Bergungsgruppe
- Bau eines Steges aus EGS Gerüstbauteilen
2. Bergungsgruppe mit ausführlichen Bericht
Die B2B nutzte die Übung, um den Aufbau und Betrieb der schweren Bergungsausstattung und das Retten von verletzten Personen weiter zu vertiefen. Im Schwerpunkt wurden der Plasmaschneider und das Spreizgerät eingesetzt.
Am Samstagvormittag galt es mehrere Verletzte aus einem umgestürzten Waggon zu retten. Nach Erkundung und Abladen der Rollcontainer, wurde die Unglücksstelle ausgeleuchtet. Anschließend erfolgte der Aufbau des Plasmaschneiders als Ausbildung.
Das Eindringen in den Waggon wurde mittels Schrottresten simuliert. Nach Beendigung der Schneidarbeiten ging ein Trupp zur Innenerkundung vor und fand zwei verletzte Personen. Während eine Person sofort nach der Erstversorgung abtransportiert werden konnte, war die zweite Person zwischen einer Abteiltür eingeklemmt. Diese Tür wurde mittels Spreizer geöffnet und mit Rüstholz gesichert. Nun konnte auch der letzte Verletzte gerettet werden.
Nachdem Mittagessen wurde die Ausbildung am Plasmaschneider weitergeführt. Diese wurde durch eine Meldung des Zugtrupps unterbrochen. Ein Helfer galt als vermisst, der Auftrag lautete: Suchen und Retten. Ein Trupp durchsuchte einen zweiten Waggon, ein weiterer Trupp bereitete die Rettung vor. Nach Auffinden des Vermissten und der Erstversorgung, führten beide Trupps den Abtransport durch den engen Waggon durch.
Nach dem Rückbau ging es zum nächsten Übungsobjekt. Angenommene Lage war eine Gasexplosion, ein Haus war voll zerstört und ein weiteres angeschlagen. Nach Zeugenaussagen galten mindestens zwei Personen als vermisst. Der Erkundungstrupp durchsuchte als erstes das angeschlagene Haus, hier war ein Eindringen nur über das 1. OG mittels Leiter möglich. Dieses Gebäude erwies sich als leer und die Suchmaßnahmen konzentrierten sich jetzt auf das zerstörte Haus. Eine Person wurde im ehemaligen 1. Stock gefunden und eine weitere war in einer Trümmerschichtung eingeklemmt.
Die eingeklemmte Person sollte als erstes gerettet werden. Hierzu mussten elektrischer Trennjäger und Kettensäge eingesetzt werden. Aufgrund der engen Platzverhältnisse erfolgte die Rettung mit dem Bergetuch. Der andere Vermisste wurde über die Steckleiter aus den Überresten des 1. OG geholt.
Nach Übungsende wurde die eingesetzte Ausstattung wieder einsatzbereit gemacht und es fand eine gruppeninterne Abschlussbesprechung statt.
Fachgruppe Wassergefahren
Die Fachgruppe Wassergefahren hat Schwimmstege in verschiedenen Optionen gebaut und mit diesen im Bedarfsfalle sicher umgehen zu können. Im Rahmen der Übung wurden die Schwimmstege "manuell" zusammengesetzt und nicht per Kran, um auch diese Handgriffe sicher zu beherrschen. Da im Einsatz nicht immer ein Kranplatz direkt am Wasser zur Verfügung steht ist auch dies wichtiger Bestandteil der Ausbildung.
Fachgruppe Führungs- und Kommunikation
- arbeiten mit den Feldtelefonen (Ackerschnacker) Zusammenschalten von vier Geräte über einen 10-fach Verteiler. Damit konnte man dann, wie damals, mit Hilfe des "Fräuleins vom Amt" die Geräte mit einander verbinden und Gespräche vermitteln.
- Bau von Kabelüberführung mit Hilfe von Lattenscheren, um ein Kabel über eine Straße zu legen. Das Kabel hängt dann 4,50 m über der Straße, sodass alles in Deutschland zugelassene drunter durch fahren kann.
Fachgruppe Logistik /Verpflegung
- Verpflegung der übenden Kräfte mit einer hervorragenden Speisekarte