Auf Einladung des OV ALTONA bestand für unsere B2B die Möglichkeit an einer standortverlagerten Einsatzübung teilzunehmen. Aufgrund der urlaubsbedingten Abwesenheit von Führungskräften der B1, wurde das Personal beider Bergungsgruppen gemischt und als eine Gruppe eingesetzt.
Nach einem zügigen Anmarsch erreichten unsere Helfer den Bereitstellungsraum im Bereich des Standortübungsplatzes (StoÜbPl) WENDISCH EVERN und warteten auf ihre Aufträge. Folgende Lage wurde angenommen: Eine mutmaßliche Gasexplosion hatte zwei Gebäude beschädigt und zu einer unbekannten Anzahl an Verletzten geführt. Besonders Kinder sollten betroffen sein. Zusätzlich bestand eine hohe (reale) Waldbrandgefahr.
Nach Beseitigen einer Baumsperre erreichte die B1 des 2.TZ ALTONA als erstes das Schadengebiet und begann mit der Erkundung und Personenrettung aus dem kleineren der beiden Häuser. Die B2B wurde als zweites eingesetzt und übernahm die Personenrettung im größeren Haus. Ein Trupp führte die Erkundung im Außenbereich durch und suchte nach Zugangsmöglichkeiten in das Objekt. Erschwert wurde dies durch Schaulustige und aufdringliche Pressevertreter. Auch kam es immer wieder zu kleineren Explosionen. Nach Abschluss der Ersterkundung, drang der 1. Trupp über Steckleitern in das 1. OG vor und fand dort die ersten beiden Verletzten. Der 2. Trupp bereitete währenddessen den Rettungsweg vor, nach Absprache zwischen Gruppen- und Truppführer wurde ein Leiterhebel errichtet.
Zwischendurch hatte die B1 des 1.TZ ALTONA die Einsatzstelle erreicht und wurde dem Gruppenführer B2B unterstellt. Die Gruppe erhielt den Auftrag eine angeschlagene Wand mittels Strebstützbock zu sichern.
Nach Rettung der beiden Verletzten und Übergabe an die Sammelstelle, wurde des Dachgeschoss abgesucht. Aufgrund der Verrauchung in diesem Bereich geschah dies unter schweren Atemschutz. Eine weitere Person wurde leblos aufgefunden und schnellstmöglich ins Freie gebracht.
Da das Treppenhaus gesperrt war (Übungsannahme) musste der 2. Trupp einen Zugang in den Keller ermöglichen. Dies geschah mittels Hydropresse und Rettungsspreizer. Da auch aus dem Keller Rauch drang, musste hier ebenfalls mit Atemschutzgeräten vorgegangen werden. Trümmerteile, die teilweise verkeilt waren wurden beseitigt, um ein Durchsuchen der Räume zu ermöglichen. Hier fanden die Helfer einen Verletzten und führten eine sofortige Rettung durch.
Nach ca. 3 Stunden wurde die Lage für beendet erklärt und die begleitenden Schiedsrichter gaben den Gruppen ihr Feedback. Vor dem anschließenden Rückbau wurde erstmal Verpflegung vom Grill eingenommen und der Flüssigkeitshaushalt aufgefüllt.
Unser Dank geht an den Ausrichter für die Ausarbeitung und Einladung. Sowie an die Funktioner für die Verletztendarstellung und pyrotechnische Unterstützung. Zusammen mit den Temperaturen die zeitweise über 30° C lagen, sorgten diese für eine schöne stressige Atmosphäre. Die gewonnenen Erkenntnisse werden jetzt ausgewertet und fliessen in die weitere Ausbildungsplanung ein.
Fotos bereitgestellt durch BÖH ALTONA.