Um eine besser planbare Situation für die Ehrenamtlichen zu erreichen wird in Hamburg nun ein neues Modell getestet. So wird in jeder Woche von Donnerstag bis Sonntag (dies sind erfahrungsgemäß die Tage mit den meisten Einsätzen für das THW in diesem Kontext) jeweils einer der sieben Hamburger Ortsverbände eine Einsatzgruppe stellen, die sofort einsatzbereit ist und so schnell bei überraschenden Einsatzlagen eingreifen kann. Diese Gruppen sind mit je 9 Einsatzkräften besetzt (in Form einer Stärkemeldung: 0/1/8/9)
Zusätzlich werden gewisse Sonderkomponenten in dieser Zeit vorgehalten. Die Fachgruppe FK aus dem Ortsverband Hamburg-Harburg stellt einen Führungstrupp zur Verfügung, welcher für Erkundungen oder als kleine Führungsstelle vor Ort eingesetzt werden kann. Dieser ist mit zwei Helfern besetzt (Stärke: 0/1/1/2). Auch diese zwei Helfer sind von Donnerstags bis Sonntags sofort abrufbar, da in Bereitschaft in der Unterkunft.
Die Fachgruppe Logistik aus dem OV Hamburg-Harburg stellt eine Sonderkomponente für Verpflegung zur Verfügung falls eine größere Anzahl von Personen zu verpflegen ist. Diese kann mit einem Vorlauf von wenigen Stunden ausrücken und Verpflegung an der Einsatzstelle zur Verfügung stellen. Dafür sind jeweils 3 Helfer vorgesehen (0/1/2/3).
Gemeinsam mit Kräften aus anderen Ortsverbänden ist der Harburger Ortsverband außerdem daran beteiligt Fachberater für andere Behörden oder sonstige Anforderer zu stellen.
Da zu erwarten ist, dass Hilfeleistungen im Zusammenhang mit Flüchtlingen nicht kurzfristig abnehmen werden hoffen wir mit diesem Modell eine für die Helfer handhabbare Lösung zu haben und gleichzeitig weiterhin schnell und kompetent dort helfen zu können wo es nötig ist. Ob dieses Modell sich bewährt muss die Zeit zeigen - aber auf jeden Fall zeigt es, dass das THW in der Lage ist zügig neue Organisationsformen zu etablieren, wenn die Lage es erfordert. Sollten sich Schwächen in dem neuen Modell zeigen werden wir es genauso schnell optimieren können.
Am vergangenen Wochenende war dieses Modell bereits in Betrieb. Am Sonntag stellte der OV Hamburg-Harburg erstmals die Einsatzgruppe, welche auch prompt benötigt wurde. In der Flüchtlingsunterkunft an der Schnackenburgallee wurden beheizte Zelte mittels Sandsäcken besser gegen Wind geschützt, damit die Kälte nicht so stark in die Zelte zieht. Vor Ort haben 2 Helfer spontan noch dabei unterstützt die ausgefallene Stromversorgung für ca. ein Dutzend Zelte wieder herzustellen.
Die Fachgruppe Logistik wurde bereits am Samstag alarmiert und hat für 60 Einsatzkräfte die Verpflegung zubereitet.